Dokumentationsfilm über die Suche nach Antworten auf die Frage: Sind menschliche Fäkalien Abfall, der weggeworfen werden muss oder eine Ressource, die wiederverwendet werden sollte? Film mit anschließendem Publikumsgespräch zum Thema „Komposttoilette im Campervan“.
Mehrmals im Jahr zeigt das Kulturzentrum Seefelder Mühle in Kooperation mit dem mobilen Kino Niedersachsen Dokumentationen, Reportagen und Spielfilme, die einen Bezug zur ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeit haben. Dabei wird jeweils ein*e Expert*in eingeladen, um nach dem Film mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen und den Bogen von der Leinwand in die Wesermarsch zu schlagen.
Grünes Kino im Oktober: HOLY SHIT
Was geschieht mit unserer Nahrung, nachdem wir sie verdaut und ausgeschieden haben? Sind die Fäkalien Abfall, der weggeworfen werden muss oder eine Ressource, die wiederverwendet werden sollte? Auf der Suche nach Lösungen reist Regisseur Rubén Abruña durch die Welt.
Er folgt der Spur der menschlichen Fäkalien von den Pariser Abwasserkanälen bis zu einer der größten Kläranlagen der Welt in Chicago. Die vermeintliche Lösung, den Klärschlamm als Dünger auf die Felder zu bringen, erweist sich als Albtraum, denn sie enthalten giftige Schwermetalle und PFAS-Chemikalien.
Weltweit droht Dünger knapp zu werden – könnten da nicht unsere Ausscheidungen zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden? Der Regisseur trifft die „Poop Pirates“ aus Uganda, die Slum-Bewohnern zeigen, wie aus menschlichen Fäkalien gesundheitlich unbedenklicher Kompost hergestellt wird. So kann die globale Ernährungssicherheit verbessert werden.
In Hamburg und Genf entdeckt er zwei Wohngebiete, die nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind. Sie haben eigene kleine Kläranlagen und erzeugen Strom und Dünger. Das hilft dem Klima, aber auch den Flüssen und Meeren, die nicht mehr von Abwässern überdüngt werden.
TRAILER ANSEHEN
DER REGISSEUR:
Rubén Abruñas Liebe zu Dokumentarfilmen entstand während seines Bachelors “Film und TV- Produktion” an der New York University, unter der Anleitung von Jean Rouch und George Stoney. Anschließend studierte er dort im Master “Filmwissenschaften”. Seit 1980 arbeitet Rubén Abruña als Autor, Regisseur, Cutter, Produzent und Herausgeber von Dokumentarfilmen und Rundfunkjournalismus-Geschichten in New York, San Juan, Miami und Zürich.
In seinen Filmen beschäftigt er sich mit der Beziehung zwischen den Menschen und ihren natürlichen und gebauten Lebensräumen.
ZU GAST: Dennis Gloystein
Im Anschluss an den Film laden wir euch herzlich ein, noch etwas zu verweilen, um Dennis Gloystein zuzuhören, wie er davon erzählt, warum er ein Kompost-Klo in seinem Campervan hat, und warum das überhaupt nicht ekelig ist.
FREITAG, 11. OKTOBER 2024, 19.30
EINTRITT: SPENDE (Empfehlung: 10,- Euro)